Verursacht Creatin Haarausfall? Das sagt die Forschung

Nahrungsergänzungsmittel sind der Schlüssel, um unseren Körper optimal zu unterstützen und seine Leistung zu steigern.

Creatin zählt zu den beliebtesten Supplements für Muskelaufbau, Fitness und Energie und wird weltweit von Sportlern genutzt. Über 500 klinische Studien untersuchen seine Wirkung.

Trotz vieler Vorteile sorgt eine mögliche Verbindung mit Haarausfall bei Anwendern für Verunsicherung.

Heute klären wir, was die Einnahme von Creatin für Ihren Körper bedeutet und welche Vor- und Nachteile es bietet.

Außerdem prüfen wir, ob es tatsächlich das Haarwachstum beeinflussen kann, um herauszufinden, ob es die richtige Ergänzung für Sie ist.

1. Was Sie wissen sollten
2. Was ist Kreatin?
3. Verursacht es Haarausfall?
4. Kreatin & DHT
5. Vorteile
6. Nebenwirkungen

Was Sie wissen sollten

• Eine Studie brachte fälschlicherweise die Einnahme von Kreatin mit verstärktem Haarausfall in Verbindung.
• Es gibt keine direkten wissenschaftlichen Beweise dafür, dass eine Kreatinergänzung Haarausfall verursacht.
• Der potenzielle Anstieg des DHT-Spiegels wurde hauptsächlich in Kurzzeitstudien beobachtet.
• Langzeiteffekte auf die Haargesundheit sind unklar und erfordern weitere Forschung.
• Für die meisten ist Kreatin ein sicheres und effektives Supplement zur Leistungssteigerung, mit minimalem Haarausfallrisiko.

Was ist Kreatin?

Kreatin ist eine natürliche Substanz im Körper, die die Produktion von ATP, unserer Energiequelle, unterstützt.

Es wird vorwiegend in den Muskeln gespeichert und eignet sich daher besonders gut für Muskelaufbau und Leistungssteigerung.

Obwohl der Körper selbst Kreatin produziert und bestimmte Lebensmittel wie rotes Fleisch und Fisch es liefern, ist eine Supplementierung oft notwendig, um optimale Fitnessergebnisse zu erzielen.

Kreatin-Monohydrat steigert Energie, Muskelwachstum und Regeneration, kann jedoch die Hormonspiegel beeinflussen und ist daher nicht für jeden geeignet.

Führt Creatin zu Haarausfall?

Um es gleich vorweg zu nehmen: Es gibt kaum Hinweise darauf, dass Kreatinpräparate tatsächlich zu Haarausfall führen.

Viele, wenn nicht sogar alle Beweise, die diese Behauptungen zu untermauern versuchen, sind anekdotisch und daher von Person zu Person unterschiedlich.

Einige Studien haben zwar versucht, die beiden Aspekte miteinander zu verknüpfen, aber ihre Untersuchungsmethoden könnten die Ergebnisse verfälscht haben.

Wir brauchen mehr Forschung, um uns eine fundierte Meinung zu bilden.

Die meisten Forscher sind der Meinung, dass Creatin eine sehr gute, gesunde und nützliche Ergänzung ist.

Creatin Nebenwirkungen: Haarausfall

Der Ruf von Kreatin könnte auf eine Studie aus dem Jahr 2009 mit 20 Rugbyspielern im Studentenalter zurückgehen.

Die Spieler wurden auf ein Creatin-Ergänzungsprogramm mit einer 7-tägigen Kreatin-Ladephase eingestellt. Danach folgte eine Erhaltungsphase mit niedrigeren Dosierungen.

Die Ergebnisse zeigten, dass der Spiegel des Hormons DHT (Dihydrotestosteron) im Körper während der Belastungsphase anstieg.

DHT wird häufig mit vorzeitigem Haarausfall in Verbindung gebracht, einschließlich der männlichen Glatzenbildung.

In der Studie blieben die DHT-Werte bei den Spielern nach der Erhaltungsphase überdurchschnittlich hoch. Durch diese erhöhten DHT-Werte kamen Forscher zu dem Schluss, dass Creatin Haarausfall fördert.

Die Forscher unterließen es jedoch, den Haarausfall bei den Spielern zu untersuchen und zu bewerten, und notierten lediglich deren Hormonspiegel.

Aus diesem Grund können wir nicht mit Sicherheit sagen, wie oder ob es sich wirklich auf das Haar der Spieler auswirkte.

Darüber hinaus wurde in der Studie keine Placebogruppe eingesetzt, so dass wir ihre Ergebnisse nicht mit demselben Vertrauen behandeln können wie andere wissenschaftliche und klinische Studien.

Wie DHT die Haarfollikel beeinflusst

Die Studie aus dem Jahr 2009 legt zwar nahe, dass Creatin Haarausfall verursachen könnte, wirft jedoch auch kritische Fragen zur Creatin-Supplementierung auf.

DHT ist ein männliches Sexualhormon, das oft für frühzeitigen Haarausfall bei Männern und Frauen verantwortlich gemacht wird, da es die Wachstumsphase der Haarfollikel verkürzt. Dies führt zu dünnerem, schwächerem Haar und Haarausfall.

Obwohl DHT in der Pubertät eine wichtige Rolle spielt, kann es im Erwachsenenalter aufgrund seiner stärkeren Wirkung als Testosteron negative Auswirkungen haben.

Manche Menschen neigen genetisch bedingt oder aufgrund überaktiver Enzyme, wie der 5-alpha-Reduktase, zu erhöhten DHT-Spiegeln.

Weitere Studien sind notwendig, um den genauen Zusammenhang zwischen Kreatin, DHT und Haarausfall besser zu verstehen.

Kreatin Wirkung

1. Erhöht das Energieniveau

Kreatin-Nahrungsergänzungsmittel können die Phosphokreatin-Speicher (ATP-Energie) erhöhen, die für die Energieversorgung unserer Zellen verwendet werden.

Aus diesem Grund nehmen viele Menschen Nahrungsergänzungsmittel zur Unterstützung bei hochintensiven Übungen und längeren Trainingseinheiten.

Einige Studien zeigen eine Leistungssteigerung von bis zu 15 %, was darauf hindeutet, dass Sie unter seiner Wirkung härter und länger trainieren können.

2. Verbessert die magere Muskelmasse

Creatin kann ein als Myostatin bekanntes Hormon hemmen, das die Muskelgröße reguliert und begrenzt und so verhindert, dass die Muskeln zu groß werden.

Mit Kreatin-Ergänzungen, sind Ihre Muskeln in der Größe zu erhöhen erlaubt.

3. Hilfe bei der Parkinson-Krankheit

Die Parkinson-Krankheit entsteht durch einen Verlust von Nervenzellen im Gehirn, die für die Bildung von Dopamin verantwortlich sind.

Dopamin ist ein wichtiger Neurotransmitter in der Zelle, der uns hilft, Freude und Motivation zu empfinden.

In einigen Studien wurde festgestellt, dass eine Erhöhung des Kreatinspiegels im Körper zu einer 90 %igen Steigerung der Dopaminproduktion führt, aber es gibt einige Vorbehalte.

Bei den Versuchspersonen handelte es sich nämlich um Mäuse. Wie sich Creatin auf das menschliche Gehirn auswirkt, wird also noch untersucht.

4. Hilfe bei Diabetes

Forscher haben herausgefunden, dass Creatin dazu beitragen kann, den Blutzucker im Körper zu reduzieren, indem es verhindert, dass dieser in die Muskeln gelangt, und somit dazu beiträgt, das Auftreten von Diabetes zu verhindern oder sein Fortschreiten zu mildern.

Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um dies schlüssig zu belegen.

5. Hilfe bei der Vorbeugung neurologischer Störungen

Das Vorhandensein von Creatin kann das Fortschreiten neurologischer Störungen wie der Alzheimer-Krankheit verlangsamen und Sie vor traumatischen Hirnverletzungen schützen.

Das liegt daran, dass es den Phosphokreatinspiegel im Gehirn erhöht, an dem es bei diesen Erkrankungen normalerweise mangelt. Eine Studie an Mäusen ergab, dass Creatin den Spiegel um 26-72 % erhöhen kann.

6. Stimuliert die Gehirnfunktion

Creatin kann auch die Gehirnfunktion verbessern. Erhöhte Kreatinwerte können zu erhöhten ATP-Mengen im Gehirn führen, was die Gehirnfunktion, einschließlich Konzentration, Gedächtnis und Problemlösung, verbessert.

Darüber hinaus kann eine erhöhte ATP-Konzentration zu einem Anstieg von Dopamin führen, dem „Wohlfühlstoff“, der die Stimmung und den mentalen Zustand verbessert.

Mögliche Nebenwirkungen einer Kreatinergänzung

Wie wir wissen, bietet die Einnahme von Kreatinergänzungen viele Vorteile.

Sie müssen sich aber auch darüber im Klaren sein, dass es potenzielle Nebenwirkungen und Sicherheitsbedenken gibt, die zu berücksichtigen sind.

Im Folgenden gehen wir auf die häufigsten Bedenken ein und erläutern, ob sie Ihre Aufmerksamkeit verdienen oder nicht.

1. Erhöhte Wasserrückhaltung

Creatin zieht Wasser in Ihre Muskelzellen, was zu Wassereinlagerungen führen kann.

Dies wiederum führt zu einer erhöhten Gewichtszunahme, möglicher Dehydrierung und Krämpfen.

Allerdings wurde in einigen Studien untersucht, ob diese Wassereinlagerungen negative Auswirkungen haben oder nicht.

Eine Studie aus dem Jahr 2003 untersuchte beispielsweise die Verwendung von Creatin bei College-Fußballspielern und stellte fest, dass dies nicht zu erheblichen Krämpfen oder Verletzungen führte.

Eine weitere Studie aus dem Jahr 2009 ergab, dass Creatin weder den Flüssigkeitshaushalt noch die Hitzetoleranz beeinträchtigt.

2. Nierenerkrankung

Manche Menschen haben Bedenken, dass Creatin die Nieren schädigen könnte, aber eine Studie aus dem Jahr 2018 ergab, dass das Ergänzungsmittel die Nierenfunktion nicht beeinträchtigt.

3. Langfristige Auswirkungen noch nicht eindeutig geklärt

Die International Society of Sports Nutrition erklärt, dass die Einnahme von Creatin als Nahrungsergänzungsmittel völlig unbedenklich ist, solange man sich an die angemessene Dosierung hält.

In einer Erklärung aus dem Jahr 2017 heißt es, es sei „sicher, wirksam und ethisch vertretbar“.

Es muss jedoch gesagt werden, dass nicht viele Studien die Langzeitwirkungen, einschließlich Haarausfall, untersucht haben.

Erst im Laufe der Zeit werden wir mehr darüber erfahren – aber im Moment deutet alles darauf hin, dass Creatin keine größeren gesundheitlichen Probleme verursacht.

4. Mögliche Gefahren für Jugendliche

Da es keine Studien gibt, die die Eignung von Kreatin-Nahrungsergänzungen für Jugendliche untersuchen, warten viele mit der Einnahme bis zum Erwachsenenalter.

Im Zweifelsfall sollten Sie Ihre Bedenken bezüglich der Nebenwirkungen von Nahrungsergänzungsmitteln mit Ihrem Arzt besprechen.

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